Herzlich Willkommen!

Liebes junges, jugendliches, aufgewachsenes und erwachsenes, vorfreudiges Publikum,

eine neue Spielzeit ist wie ein neues Leben, schalalalalala. So singt man ja im Allgemeinen gern – und zu Recht. Denn mit der neuen Spielzeit kommen neue Stücke, neue Kostüme, neue Gedanken. Alles neu. Außer Shakespeare. Der bleibt, weil der sich so gut (re)zitieren lässt, z. B. hiermit: „Und wenn Du den Eindruck hast, dass das Leben ein Theater ist, dann suche dir eine Rolle aus, die dir so richtig Spaß macht.“ Passt gut zum Spielzeitmotto selbst:bestimmt und klingt plausibel. Aber schon hört man die Frage trapsen: Mache ich wirklich, was mir Spaß macht? Und gleich kommt eine viel größere Frage angetrapst: Wie selbstbestimmt ist mein Leben eigentlich? Vor allem wenn überall Eltern und Schule sind? Wenn wir nicht ganz so weit gehen wie Shakespeare und das Leben mit dem Theater gleichsetzen, so können wir es doch
als Experimentierküche des Lebens nutzen. Wir können unterschiedliche Modelle zu der großen Frage austesten und die Erkenntnis-Bonbons mit nach Hause nehmen. Zum Beispiel setzt die Roboter-Dame Zonka aus ZONKA UND SCHLURCH das Selbstbestimmungsprinzip radikal um: Sie baut sich ihr eigenes Reich und macht, was sie will. Nur ist da etwas einsam. Während bei DIE PARTIKEL EINES TAGES sich die Frage stellt: Was war zuerst da? Ich oder mein Alltag?, wendet sich TANZ DER TIEFSEEQUALLE einer ganz besonderen Anforderung zu: wie entfalte ich überhaupt (m)eine Persönlichkeit, wenn um mich herum eine Schulklasse ist, die alles andauernd kommentiert. Selbst Mäuse werden von solchen Sinnfragen nicht verschont, wie sich in unserem Weihnachtsmärchen ANTON – DAS MÄUSEMUSICAL zeigt. Denn wie können sich die drei Mäusebrüder in einer Welt voller Staubsauger und Katzen überhaupt behaupten?
Es wird wieder spannend bei uns. Also kommt oft und viel und seid mit uns bunt.

Ihre

BIRGA IPSEN
Leiterin Junges Theater