Sebastian Haase

Geboren 1976, ein DDR-Kind, Wende '89, als er 13 war. Geheult im Trabi, rein nach Berlin, weil die Menge aufs Dach klopfte, außer sich vor Freude und Kinderriegel durch die Fenster schob. Er war zu jung, um irgendwas zu checken. Später Schauspielstudium 96-2000 in Leipzig, alte Schule, wofür er heute dankbar ist, auch wenn es damals hart war. Jeder wusste es besser als man selbst. Das erste Engagement führte nach Hannover, ein Neuanfang, neue Intendanz, neues Ensemble, alle neugierig und voller Elan. Interessante Arbeiten mit Regisseuren wie Stemann, Otteni, Kriegenburg, um nur einige zu nennen. Nach 5 Jahren dann Erschöpfung. Auszeit, die ein Jahrzehnt dauerte, in Berlin mit freien Projekten gefüllt wurde und auch anderen Tätigkeiten, die einfach gut tun. Andere Leute, neue Freunde, Welten und Krisen. Die Erkenntnis, das man nun auch einiges besser weiß. So ging es 2014 nach Konstanz ins zweite Engagement. Verrückter Intendant, geerdetes Ensemble, wunderschöner Ort. Die Nominierung zum Nachwuchsschauspieler des Jahres 2017 kam überraschend, weil er sich mit vierzig Jahren eigentlich nicht mehr so nachwachsend fand. Aber die Arbeit mit Neil LaBute war ein Glücksfall, auf jeden Fall. Einer von vielen, dort unten am Bodensee. Und nach insgesamt acht Jahren ging es 2023 nach Berlin zurück ins freischaffende Leben.


KABALE UND LIEBE
von Friedrich Schiller; Einführung 30 min vor Beginn im Spiegelfoyer